Am 20. September war ich in Nürtingen gemeinsam mit rund 200 Menschen auf der Straße, um für konsequenten Klimaschutz einzutreten. Für mich war es wichtig, dabei zu sein und ein klares Signal zu senden: Wir brauchen einen konsequenten Ausstieg aus fossilem Gas. Gas ist keine harmlose Übergangstechnologie, sondern ein fossiler Energieträger, der unsere Abhängigkeiten verlängert und die Gefahr eines fossilen Lock-in mit sich bringt. Gerade wenn in Natura 2000 Gebieten vor Borkum im Wattenmeer nach neuem Gas gebohrt werden soll, habe ich wenig Verständnis dafür. Zumal das von dort geförderte Gas Deutschlands Gasverbrauch nur für wenige Tage decken würde.
Besonders problematisch ist der Umfang, in dem aktuell ein Ausbau von Gaskraftwerken und -projekten geplant ist. In dieser Größenordnung würde Gas nicht etwa eine kleine Brücke darstellen, sondern eine Sackgasse. Derart große Investitionen in neue fossile Infrastruktur, die gerade geplant sind, sind nicht mit Klimaneutralität vereinbar und würden den Ausstieg aus fossilen Energien massiv verzögern.
Ein weiteres Thema der Demonstration war die geplante Kürzung der Solareinspeisevergütung. Das wäre ein fatales Signal für alle, die heute in Photovoltaik und Bürgerenergie investieren wollen. Statt den Ausbau der Erneuerbaren auszubremsen, muss die Bundesregierung gerade jetzt Anreize setzen, um Tempo zu machen und mehr Menschen zum Mitmachen zu ermutigen. Nur so schaffen wir eine unabhängige, bezahlbare und klimafreundliche Energieversorgung.
Die Demonstration in Nürtingen hat gezeigt, dass viele Bürgerinnen und Bürger – jung und alt – Veränderung einfordern und sich nicht mit der Rolle Rückwärts beim Klimaschutz aktuell zufriedengeben.