Am 4. November war ich beim Jugenddialog mit Cem Özdemir in der Kulturinsel Stuttgart dabei. Zwei Stunden lang ging es um das, was junge Menschen gerade bewegt.
Ob Wehrpflicht, Bildung, Wohnen, Klimaschutz oder Generationengerechtigkeit: Die Themen waren vielfältig, die Meinungen klar. Viele junge Menschen haben deutlich gemacht, dass sie sich mehr Mitsprache und echte Beteiligung wünschen, nicht erst, wenn Entscheidungen längst gefallen sind.
Auch über aktuelle Herausforderungen wurde offen gesprochen: über die Schulden, die aufgenommen wurden und ob diese auch wirklich in Zukunftsinvestitionen investiert werden, die Bedrohung durch Putins Angriffskrieg und die Unsicherheit, was ein Präsident Trump für die NATO und Europas Sicherheit bedeutet.
Ein Schwerpunkt der Diskussion war auch Cem Özdemirs Vorschlag eines „republikanischen Jahres“, eines allgemeinen Dienstjahres. Der Dienst könnte bei der Bundeswehr, aber auch in sozialen oder ökologischen Einrichtungen stattfinden, verbunden mit Anreizen wie einem kostenlosen Führerschein.
Klar wurde aber auch: Wir müssen gute Politik für junge Menschen machen. Zu oft werden Krisen auf ihrem Rücken ausgetragen, ob bei der Klimakrise, bei der Rentenfrage oder während der Corona-Pandemie, als junge Menschen viel Rücksicht genommen, aber zu wenig Gehör gefunden haben. Die Corona-Pandemie hat tiefe Spuren hinterlassen, besonders bei den jüngeren Generationen. Schülerinnen und Schüler kämpfen noch immer mit den psychischen und sozialen Folgen der Schulschließungen und der monatelangen Isolation.
Wenn junge Menschen bereit sind, ihren Beitrag für die Gesellschaft zu leisten, dann ist es ebenso wichtig, dass Politik sie ernst nimmt, beteiligt und nicht über ihre Köpfe hinweg entscheidet.
Mich hat beeindruckt, wie engagiert und differenziert diskutiert wurde. Ein inspirierender Nachmittag, der gezeigt hat: Wir als Gen Z haben viel zu sagen und wir verdienen es, gehört und beteiligt zu werden.